Hörbücher von Erhardt bis Bernhard. Florian Welle hat ein paar Tipps mit der richtigen Portion Humor für Sie zusammen gestellt. Hier geht es zum ersten Teil.
Hörbücher mit Humor (Teil 2)
Die Hör-Reihe »Papa, Charly hat gesagt« hat Rundfunkgeschichte geschrieben. Ausgestrahlt wurden die siebenminütigen Dialoge zwischen Vater (Gert Haucke) und Sohn (Peter Heeckt) von 1972 bis 1974. Dabei bringt der neugierige Sohn seinen rechtschaffenen Vater allein dadurch, dass er nachplappert, was der Vater seines Freundes Charly gesagt hat, in die Bredouille. Jetzt gibt es alle 50 Folgen zu Themen wie Emanzipation, Sexualität, Umweltverschmutzung oder der Frage »Wie macht man das, ein Haus zu besetzen?« als Hörbuch. Vieles kommt einem mit Akzentverschiebungen immer noch oder erst recht aktuell vor. Dass das Konzept funktioniert, zeigen seit drei Staffeln auch die wunderbaren Bastian Pastewka und Mia Carla Oehring. »Papa, Kevin hat gesagt« funktioniert als Relaunch prächtig, Pastewka ist der vordergründig so tolerante Vater von heute, plädiert für Umweltschutz und fährt trotzdem mit dem Auto zur Arbeit. Komische, entlarvende Widersprüche zu allerlei Themen von »Dschungelcamp« bis »Karrieregeil«.
PAPA, CHARLY HAT GESAGT
Schall & Wahn, 2018
5 CDs, ca. 346 Min.
16,99 Euro
PAPA, KEVIN HAT GESAGT
Staffel 3 | DAV, 2019
1 CD, 87 Min.
9,99 Euro
Und dann wäre da noch Thomas Bernhard. Der Österreicher begriff sein Schreiben als philosophisches Lachprogramm im Angesicht des Todes. Keinen verschonte der Übertreibungsvirtuose, egal ob Lehrer, Architekt, Theaterkritiker, Dichter, jeder wurde aufs Böseste und das heißt bei ihm aufs Schönste beschimpft. Lachen ist garantiert, zumal Peter Simonischek den Texten seine Stimme leiht: »Nichts ist widerlicher als eine sogenannte Dichterlesung«.
THOMAS BERNHARD: BERNHARD FÜR BOSHAFTE
Gelesen von Peter Simonischek
Der Hörverlag, 2019
1 CD, 60 Min.
14,99 Euro
Unsere aktuelle Ausgabe:
Verkaufsstellen
Online-Kiosk
ikiosk.de
Sie bekommen die aktuelle Ausgabe gratis zu jeder Bestellung bei den folgenden Buchhändlern.
Das könnte Sie auch interessieren:
Ingeborg Bachmann: Kritik zum Film von Margarethe von Trotta
Dmitrij Kapitelman: Der Roman »Eine Formalie in Kiew«
Buchtipps: Angela Steidele, Ulrich Chaussy, Elif Batuman
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, dass Sie diesen Text interessant finden!
Wir haben uns entschieden, unsere Texte frei zugänglich zu veröffentlichen. Wir glauben daran, dass alle interessierten LeserInnen Zugang zu gut recherchierten Texten von FachjournalistInnen haben sollten, auch im Kulturbereich. Gleichzeitig wollen wir unsere AutorInnen angemessen bezahlen.
Das geht, wenn Sie mitmachen. Wenn Sie das Münchner Feuilleton mit einem selbst gewählten Betrag unterstützen, fördern Sie den unabhängigen Kulturjournalismus.
JA, ich will, dass der unabhängige Kulturjournalismus weiterhin eine Plattform hat und möchte das Münchner Feuilleton