100 Jahre nach einer ersten bayerischen Revolution suchen Theresa Seraphin und Theresa Schlichtherle neue Utopien für Bayern.
Beim Miasanmia-Gedöns vergessen viele Bayern gerne mal, wem sie eigentlich ihren Freistaat Bayern zu verdanken haben. Einem waschechten Roten: Kurt Eisner, der von der Versammlung der Arbeiter- und Soldatenräte zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Eine Statue wurde dem von einem rechten Attentäter ermordeten Eisner nicht aufgestellt. Erst 1989 wurde eine Bodenplatte an der Stelle seiner Ermordung eingelassen. Und es dauerte bis 2011, bis der erste Ministerpräsident Bayerns ein Denkmal erhielt. Keine Statue seiner Person, ein Glaskasten mit einem Zitat aus dem Aufruf, mit dem er Bayern zum Freistaat proklamierte: »Jedes Leben soll heilig sein«.
Die Sozialisten und Anarchisten, die nach dem Ersten Weltkrieg in Bayern den Weg zur Demokratie erkämpften sind für die Performancegruppe la SHUT von Theresa Seraphin und Theresa Schlichtherle Anlass, sich auf die Suche zu den europäischen Utopien der Gegenwart und ihren Protagonisten zu machen. Also gründen sie im Theater Blaue Maus die Münchner Zelle für europäische Utopie im Geiste Kurt Eisners, Ernst Tollers, Gustav Landauers und all der anderen Anarchisten, die Bayern auch geprägt haben und von denen nicht wenige Künstler waren.
7., 8. März
M.Z.E. – Münchner Zelle für europäische Utopie
Theater Blaue Maus | Elvirastr. 17A | 20 Uhr | Tickets: 089 182694
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