Die Würdigungen waren schon geschrieben. Doch sie wurden überraschend zu Nachrufen. Denn der Münchner Komponist Wilhelm Killmayer starb im vergangenen Sommer einen Tag vor seinem 90. Geburtstag. Hinterlassen hat er ein umfassendes Oeuvre für Bühne und Orchester, Kammermusik und im Besonderen auch für Stimme, deren Faszination er etwa durch ein vielfältiges Liedschaffen auf den Grund ging. Das Festival »Im Freien« würdigt nun bis zum 11. Dezember das Wirken des Komponisten in einer Retrospektive, wobei neben Werken Killmayers aus sechs Jahrzehnten auch Kompositionen von Weggefährten, Freunden, Schülern und außerdem Stücke vorgestellt werden, die aus der Perspektive der Gegenwart auf dessen Schaffen Bezug nehmen. Neben drei großen und prominent besetzten Konzerten im Gasteig, die den Liedern, dem kammermusikalischem Oeuvre, sowie den größeren Ensemblewerken gewidmet sind, nähert sich in Zusammenarbeit mit der Theaterakademie August Everding die junge Regisseurin Blanka Rádóczy in einem szenischen Konzert Wilhelm Killmayers nie verwirklichtem Libretto zu einer Oper »Hölderlin – Deutsche Szenen« an. Bei den Konzerten werden darüber hinaus Stars wie die Sängerinnen Andrea Oswald und Silvia Hauer, der Cellist Julius Berger, ehemaliger Killmayer-Schüler wie der Komponist und Pianist Moritz Egger und auch das international renommierte Ensemble Modern zu hören sein. Flankierend reiht sich in das Programm noch die Vorführung von Porträtfilmen über den Komponisten in Zusammenarbeit mit der Münchner Stadtbibliothek ein.

 


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