Die Tiroler Festspiele in Erl gehen unter dem schönen Motto »Belcanto Delirium« mit Puccinis »La Bohème«, Bellinis »I Puritani« und einigen Familienkonzerten in die Wintersaison.
Tiroler Festspiele 2024
Neue Räume öffnen
TIROLER FESTSPIELE
8. Dezember bis 31. Januar | Programm und Tickets
Die wundersamsten Kulturhäuser stehen mitten in der Natur. Man denke nur an Neuschwanstein oder an den grünen Hügel in Bayreuth. Das Dorf Erl an der bayerisch-österreichischen Grenze, gegenüber von Oberaudorf, hat das Festspielhaus. Seit ein paar Monaten mit einem der erfolgreichsten Sänger der Gegenwart als Intendanten: Über Jonas Kaufmann wurde schon so ziemlich alles gesagt. Aber wer ist Andreas Leisner, der die Fäden bei der Tiroler Festspiele (hier der Vorbericht von 2023) zusammenhält? Wir haben nachgefragt.
Münchner Feuilleton: Sie waren Dirigent, wurden Übergangsintendant und sind jetzt Geschäftsführer und Künstlerischer Betriebsdirektor der Tiroler Festspiele. Sie kennen die Festspiele seit 18 Jahren und haben alle denkbaren Höhen und Tiefen erlebt. Was macht es mit einem, wenn man aus dem künstlerischen Bereich kommt, dann Intendant wird und schließlich in der Geschäftsführung landet?
Andreas Leisner: Das war eine relativ natürliche Entwicklung. Man dient ja einer Sache, und dann wird man an eine bestimmte Stelle gestellt oder man stellt sich selbst irgendwohin: als Künstler, als Intendant, als irgendwas anderes. Ich habe mich sehr schnell in der Intendantenrolle heimisch gefühlt. Da habe ich keine Inszenierung mehr gesteuert, sondern einen ganzen Spielplan. Und als Geschäftsführer und künstlerischer Betriebsdirektor ist es wieder neu. Der Entscheidungsbereich verschiebt sich: Da geht es nicht mehr primär darum, ob mir die Inszenierung gefällt, sondern darum, ob es voll wird, ob meine Mitarbeiter richtig und gut gefordert, aber nicht über- oder unterfordert sind? Ganz neue Facetten! Jetzt ist es meine Aufgabe, die künstlerische Seite mit dem Geld zu verbinden, und das macht wieder neue Räume auf. Ich diene also der Idee der Festspiele auf verschiedenen Ebenen und habe auch altersgerecht eine gute Position für mich gefunden. Alles auf einmal kann ich eh nicht machen, das wäre vielleicht was in, na ja, zehn Jahren, als Intendant, Geschäftsführer und als Dirigent – hu, da muss ich vielleicht noch ein bisschen üben. (grinst)
Das komplette Interview finden Sie ab morgen in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.
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