Der Jazzsommer im Bayerischen Hof hat das Motto »Loud And Proud«. Und er wird vom Gitarrenhelden Al Di Meola eröffnet. Ralf Dombrowski hat ihn getroffen.
Al Di Meola
Laut und stolz
JAZZSOMMER IM BAYERISCHEN HOF: AL DI MEOLA QUINTET
Bayerischer Hof, Festsaal | Promenadeplatz 2–6 | 16. Juli | 19.30 Uhr | Tickets: 089 2120906
Vor fünfzig Jahren holte Chick Corea den noch 19-jährigen Jungspund und Gitarrero Al Di Meola in die Band Return To Forever und verpasste dem Neuling aus New Jersey damit den nötigen Karriereschub. Ein Grund zum Feiern, ebenso wie der 70. Geburtstag des Künstlers nur wenige Tage nach dem Auftaktkonzert des Jazzsommers im Bayerischen Hof. Oder das neue Album »Twentyfour«. Oder der überstandene Herzinfarkt vor einem Dreivierteljahr. Viele Gründe für Dankbarkeit, Nostalgie, Erinnerung, aber auch Jazzrock-Laune im Festsaal.
MF: Sie holen für das Konzert in München Ihre Musik der siebziger Jahre wieder auf die Bühne. Was interessiert Sie an dieser Vergangenheit?
Al Di Meola: Die Alben bekamen damals eine große Aufmerksamkeit. Ich war der Neue und wurde als Komponist ins kalte Wasser geworfen. Chick Corea war ein Meister der Improvisation, vor allem aber auch Komponist, und er wollte uns alle dazu bringen, Stücke zu schreiben. Alles sollte sich gegenseitig befruchten, denn seiner Meinung nach waren große klassische Komponisten auch große Improvisatoren, sonst hätten sie nicht so famose Musik schreiben können. Ich habe mich von ihm inspirieren lassen, damals war er mein größtes Vorbild. Und ich habe herausgefunden, dass ich zu komponieren in der Lage war. Es war keine göttliche Eingebung, sondern eher ein Hineinhorchen in sich selbst. Das Gefühl für den eigenen Rhythmus entwickeln. Diese zwei Sachen fliegen einem nicht so zu, Stücke schreiben und Rhythmus finden. Man muss sie vielmehr suchen und in sich entdecken. Anderes, wie Harmonien zum Beispiel, kann man lernen.
Wie passt diese Musik von damals mit den Ideen von heute zusammen?
Ich hatte durch Corona viel Zeit, mich mit den Grundlagen zu beschäftigen. Meiner Meinung nach habe ich einen großen Entwicklungssprung gemacht, was man auch auf meinem aktuellen Album hören kann.
Das komplette Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.
Weitere Konzerte des Jazzsommers im Night
Club des Bayerischen Hofs:
Jacques Schwarz-Bart (16.7.)
Malika Tirolien (17.7.)
China Moses (18.7.)
Kennedy Administration (19.7)
Munich Special (20.7.)
Beginn jeweils 21 Uhr
Das könnte Sie auch interessieren:
»Falstaff« am Nürnberger Staatstheater
Brandt Brauer Frick: Live in München
Jazzwoche Burghausen 2022: Mit Joy Denalane, Alma Naidu, Shake Stew
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, dass Sie diesen Text interessant finden!
Wir haben uns entschieden, unsere Texte frei zugänglich zu veröffentlichen. Wir glauben daran, dass alle interessierten LeserInnen Zugang zu gut recherchierten Texten von FachjournalistInnen haben sollten, auch im Kulturbereich. Gleichzeitig wollen wir unsere AutorInnen angemessen bezahlen.
Das geht, wenn Sie mitmachen. Wenn Sie das Münchner Feuilleton mit einem selbst gewählten Betrag unterstützen, fördern Sie den unabhängigen Kulturjournalismus.
JA, ich will, dass der unabhängige Kulturjournalismus weiterhin eine Plattform hat und möchte das Münchner Feuilleton