Johann Christian Bachs Oper »Zanaida« im Prinzregententheater mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding und dem Münchner Rundfunkorchester ist eine Entdeckung.
Zanaida
Die Liebenden von Isfahan
JOHANN CHRISTIAN BACH: ZANAIDA
Prinzregententheater | Prinzregentenplatz 12 | 8., 12., 16. März | 19.30 Uhr | 10. März | 18 Uhr | Tickets: 089 21851970
Im Jahr 2010 kam die umfangreiche Sammlung des New Yorker Reedereibesitzers, Musikwissenschaftlers, Bach-Herausgebers und Schriftstellers Elias N. Kulukundis (1937–2020) ins Leipziger Bach-Archiv. Darunter befanden sich zahlreiche Briefe, Notenhandschriften sowie seltene Erst- und Frühdrucke der vier Bach-Söhne Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel, Johann Christoph Friedrich und Johann Christian, die heute großteils als Digitalisat einsehbar sind. Damals entdeckte man eine bis dahin verschollen geglaubte Oper: das Manuskript der dreiaktigen »Zanaida« von Johann Christian Bach (1735–1782). Das Libretto stammt von Giovanni Gualberto Bottarelli, der Pietro Metastasios »Siface re di Numidia« (vertont unter anderem von Porpora, Hasse und Galuppi) stark bearbeitete und einkürzte.
Die autografe Partitur ist das Herzstück der Sammlung und wurde 2011 erstmals nach der Uraufführung (London, 1763) anlässlich des Leipziger Bachfests im Theater von Bad Lauchstädt wieder gespielt und live für CD mitgeschnitten. Nach teils konzertanten Aufführungen in Paris, Wien, Valletta und Mainz kommt es nun im Prinzregententheater zur Münchner Erstaufführung. Denn die Oper ist maßgeschneidert für die derzeit an der Bayerischen Theaterakademie August Everding Studierenden, welche die drei hohen Sopran-, vier Mezzo-Rollen (darunter die einst von einem Kastraten gesungene Figur des Tamasse, hier eine Hosenrolle), eine Tenor- und eine Bariton-Partie bewältigen können. Keine der in ihrer melodisch-rhythmischen Eleganz sanft kontrastierenden 20 Arien von »Zanaida« ist lang. Aber die meist in lichten DurTonarten wie C, D, E, F, B oder Es komponierten, oft gemäßigt zügigen Stücke sind vor allem für die Soprane gespickt mit Läufen und jeder Menge Spitzentöne wie dem dreigestrichenen c oder d. Daneben gibt es eine »Cavata«, ein schönes Quartett, außerdem neben den Seccorezitativen zwei vom Orchester begleitete sowie drei Chöre. Viel Material also, um glänzen zu können.
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