Die Tiroler Festspiele Erl schaffen Begehrlichkeiten. Was man in der Stadt oft nicht bekommt, findet man im Voralpenland in verschwenderischer Fülle.
Tiroler Festspiele Erl 2023
Weiß und Schwarz auf grüner Wiese
TIROLER FESTSPIELE ERL
Tiroler Festspiele Erl | 6.–30. Juli | Programm und Tickets
Man steigt am Münchner Ostbahnhof, hinter dem vermutlich nie ein Konzertsaal stehen wird, in die Regionalbahn ein, eine knappe Stunde später in Oberaudorf aus, spaziert gemächlich durchs Dorf, vorbei an schmucken Villen, lauschigen Biergärten und einem Teich mit unfassbar blauem Wasser (das nicht zufällig »Blaue Quelle« heißt), überquert den Inn über eine neue, beeindruckend schöne Holzbrücke und kommt nach einer halben Stunde Fußmarsch in Tirol an – in der Gemeinde Erl. Schon von der deutschen Seite aus fallen dem Wanderer mitten auf der grünen Wiese zwei imposant kühne, alles andere als alpenländisch anmutende Bauwerke ins Auge: Das eine ist weiß, geschwungen und frei
stehend, das andere schwarz glänzend, eingeschmiegt in den Hang. Beide aufsehenerregend, verwirrend, magnetisch. Man will hinein in diese Gebäude, die rätselhafte Fremdartigkeit dieser Architekturen will gelüftet werden. Das geht im Juli sehr einfach: Dann nämlich finden die jährlichen Sommerfestspiele in Erl statt.
Nach dem zweiten Weltkrieg brannte das ursprüngliche Passionsspielhaus aus Holz ab. Seit über 400 Jahren war dies das dritte Mal, dass das religiöse Theater in Schutt und Asche lag. In den 50er Jahren beauftragte der Passionsspielverein den Architekten Robert Schuler mit der Planung eines neuen Hauses. Seit 1959 finden hier nun alle sechs Jahre im Sommer die Passionsspiele statt.
Den kompletten Artikel finden Sie ab dem 1. Juli in der neuen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.
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