Irina Kilimnik beschäftigt sich in ihrem Roman »Sommer in Odessa« mit den osteuropäischen Aspekten weiblicher Emanzipation und den widersprüchlichen Einflüssen aus West und Ost.
Irina Kilimnik. Sommer in Odessa
Odessas Frauen
Frau Kilimnik, Ihr Roman erzählt vom Alltag der Medizinstudentin Olga und ihrem Aufbruch in ein neues Leben. Eine wichtige Rolle spielt aber auch die Heimatstadt der jungen Frau, Odessa. Welches Bild der Stadt zeichnen Sie in Ihrem Roman?
Mein Roman »Sommer in Odessa« spielt in den Sommermonaten des Jahres 2014. Das Leben in der Stadt hat sich bereits mehr und mehr nach draußen verlagert, die Nächte sind kurz und die Abende enden nie. Mittags kann man schnell zum Strand gehen und abends in eine Bar. Odessa war immer schon eine multikulturelle Stadt, die es stets verstanden hat, alle Nationalitäten unter einen Hut zu bringen. »Odessa Mama« nennen die Odessiter die integrierende Kraft dieser Hafenstadt. Ich deute aber auch das andere Odessa an: Durch die aufkommenden politischen Spannungen trübt sich dieses leichte Bild und die ersten Risse entstehen, die durch die Gesellschaft gehen. Olga nimmt das zwar wahr, aber sie wird sich in diesen damals noch leichten Sommermonaten von einer schweren Last befreien, den Fesseln ihrer Familie.
Olga ist eine von mehreren Frauen in einer Familie, die nur ein einziges männliches Mitglied hat – den Großvater. Können Sie uns den Konflikt schildern, der das Leben Ihrer Figuren bestimmt?
Das komplette Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.
IRINA KILIMNIK: SOMMER IN ODESSA
Kein & Aber, 2023 | 288 Seiten | 24 Euro
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