Die Tänzerin und Choreografin Zufit Simon macht aus alltäglichen Emotionen und Mainstream-­Verhaltensweisen etwas unangenehm und schwer zu klassifizierendes anderes. Ein Porträt.

Zufit Simon im Schwere Reiter

Genau hinschauen und »Twists kreieren«

Zufit Simon

Zufit Simon | © Oliver Look

PASSABLE, NOT PRESENTABLE
Schwere Reiter | Dachauer Str. 114a | 15.–17. Sept. | 20.30 uhr
»Radical Cheerleading« kommt voraussichtlich im Februar 2023 nach München

»Scharf konturierte Bewegungen«, »Intensität« und »einen trockenen Humor« hat Zufit Simon sich vor einigen Jahren selbst bescheinigt. Damals hatte sie gerade ihre Gefühle-Trilogie beendet. Drei Stücke über das Verhältnis zwischen Emotion und Körper, die beides nicht zur Schau stellten, sondern in seine Bestandteile zerlegten und sich von »NEVER THE LESS« (2013) über »all about nothing« bis hin zu »piece of something« zu dem hintasteten, was bei Simon bis dato eher verschlossen schien: die Mimik, die häufig im Widerspruch zur behaupteten Stimmung stand oder förmlich angeknipst wurde – zähnefletschend, mechanisch, übergroß.

Die Kunst der 1980 in Israel geborenen Tänzerin und Choreografin, die vor allem in München, Berlin und Braunschweig aktiv ist, ist dezidiert nicht expressiv, antitheatral und weniger auf Einfühlung und Genuss als auf intellektuelle Stimulation aus. Ganz gleich, ob Simon selbst auf der Bühne steht, der eine Kritikerin einmal »das schöne, ausdruckslose Gesicht einer Oberschwester beim Pulsmessen« attestierte, oder Tänzerkolleginnen – denn meistens sind es Frauen. Warum, weiß Simon selbst nicht zu sagen. »Das hat sich so ergeben.«

Zufit Simon

Intime Performance mit Nähe zum Publikum: »Passable, not Presentable« von Zufit Simon | © Dieter Hartwig

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