Die Lichtspielhäuser haben wieder geöffnet! Doch mit welchem Film soll man das feiern? Hier eine Auswahl der Kinostarts im Juli.
Kinostarts im Juli 2021
Nomadland
Wie bereits in »The Songs My Brother Taught Me« (2015) und »The Rider« (2017) lenkt Zhao ihren ebenso empathischen wie präzisen Blick auf die harsche Lebenswirklichkeit sozial benachteiligter Amerikaner, die sich sisyphusgleich abschuften und tief in ihren Herzen nirgendwo zu Hause sind. Durch den gelungenen Einsatz von LaiendarEiskalte Heartland-Nächte stellern sowie einem hohen Maß an Authentizität unterstreicht die 1982 geborene Filmemacherin eindrucksvoll ihren Nimbus als derzeit aufregendste US-amerikanische Regisseurin. Bitte mehr davon. (Simon Hauck)
NOMADLAND
USA 2020 | Regie Chloé Zhao | Mit: Frances McDormand, David Strathairn, Linda May u.a.
108 Minuten | Kinostart: 1. Juli
Sommer 85
Ozons Film beruht auf dem Coming-of-Age-Roman »Tanz auf meinem Grab«, den der Brite Aidan Chambers 1982 geschrieben hat. Dass der Film die 80er Jahre reanimieren will, überzeugt nicht. Das Lebensgefühl der 80er hat sich ja nicht nur in rosarotem Bananarama-Geträller oder in Föhnfrisuren manifestiert. Dass Eros und Thanatos, Sex und Tod, oft eng 3.628.800 Sekunden zusammenhängen, ist nicht neu und nicht auf eine bestimmte Ära beschränkt. (Christiane Pfau)
SOMMER 85
Frankreich, 2020 | Regie: François Ozon | Mit: Félix Lefebvre, Benjamin Voisin, Valeria Bruni Tedeschi u.a. | 101 Minuten | Filmstart: 8. Juli
The Trouble With Being Born
»The Trouble With Being Born« zeigt trotz der Androiden-Thematik keine Zukunftswelten, sondern eine kalte Gegenwart, in der die Menschen mit ihren Wünschen und Erlebnissen allein geblieben sind. Dabei verzichtet Sandra Wollner darauf, allzu eindeutige Aussagen zu treffen. Ihr Film gibt keine Antworten, sondern stellt Fragen, die sich das Publikum auch erst selbst erarbeiten muss. (Matthias Pfeiffer)
THE TROUBLE WITH BEING BORN
Österreich, Deutschland 2020 | Regie: Sandra Wollner | Mit: Lena Watson, Dominik Warta, Ingrid Burkhard u.a. | 94 Minuten
Kinostart: 1. Juli
Die kompletten Kritiken und weitere Kinostarts im Juli finden Sie in unserer aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.
Das könnte Sie auch interessieren:
Zwei zu eins: Kritik zum Film von Natja Brunckhorst
Alcarràs - Die letzte Ernte | MF Online Deluxe
Wir könnten genauso gut tot sein: Ab heute im Kino
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, dass Sie diesen Text interessant finden!
Wir haben uns entschieden, unsere Texte frei zugänglich zu veröffentlichen. Wir glauben daran, dass alle interessierten LeserInnen Zugang zu gut recherchierten Texten von FachjournalistInnen haben sollten, auch im Kulturbereich. Gleichzeitig wollen wir unsere AutorInnen angemessen bezahlen.
Das geht, wenn Sie mitmachen. Wenn Sie das Münchner Feuilleton mit einem selbst gewählten Betrag unterstützen, fördern Sie den unabhängigen Kulturjournalismus.
JA, ich will, dass der unabhängige Kulturjournalismus weiterhin eine Plattform hat und möchte das Münchner Feuilleton