Das internationale figuren.theater.festival lockt sein Publikum zu Begegnungen ans Telefon und in Livestreams.
Internationales figuren.theater.festival
Auch Puppen gehen ins Internet
Das 22. internationale figuren.theater.festival Erlangen Nürnberg Fürth wird nach mehrmaligem Ummodeln dieses Jahr als Digitalprogramm auf dem Bildschirm stattfinden. Rund 20 Produktionen des überbordend umfangreichen Programms konnten so vor dem Theaterverbot gerettet werden. Manchmal blieb auch nur ein Teil übrig, wie bei »A thousand ways« des amerikanischen Regieduos Abigail Browde und Michael Silverstone aka 600 Highwaymen. Hier begegnet man einer anderen Person am Telefon und lernt sie (vielleicht) kennen. Auch die deutsche Gruppe pulk fiktion lässt in »Homewalk – Reise nach Wohnanien« Kinder ab zehn mit einem Audiowalk am Telefon ihre Wohnung neu entdecken.
Beim Livestream »Map to Utopia« von fringe ensemble + Platform Tiyatro verbindet sich digitales Theater mit Gaming-Elementen. Das Publikum wird entweder zu Stadtbewohnern oder Stadtentwicklern. Wer gemeinsam mit der Gruppe Interrobang online ein Kind zur Welt bringen will, ist bei »Familiodrom« richtig. Anhand von Kaffeebohnen und Zuckerwatte erzählt Laia RiCa in »Kaffee mit Zucker?« Einwanderungs- und Kolonialgeschichte. Upload oder kein Upload?, das ist die Frage in Laura Tontsch’ »Der Kult der Toten Kuh« auf Instagram. Eher klassisch, als abgefilmtes Kindertheater für Kleine ab vier kommt »Bei Vollmond spricht man nicht« vom Theater Zitadelle / Theater Anna Rampe daher – auch wenn Erwachsene hier ebenfalls ihren großen Spaß haben: Prinzessin Lora will die Welt außerhalb der Schlossmauern entdecken und macht sich, ignoriert von ihrem vielbeschäftigten Vater, auf die Reise. Sie begegnet seltsamen Zwergen, einer depressiven Hexe, dem Riesenkind Mariese und einem ängstlichen Prinzen, der dank Lora sehr mutig wird. ||
INTERNATIONALES FIGUREN.THEATER.FESTIVAL
online | 7.–16. Mai | ausführliches Programm und Termine
Hier geht es zum Kiosk
Das könnte Sie auch interessieren:
Über Menschen: Die Juli Zeh-Adaption am Volkstheater
»Bayerische Suffragetten« an den Münchner Kammerspielen
Slippery Slope: Yael Ronens Musical am Metropoltheater
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, dass Sie diesen Text interessant finden!
Wir haben uns entschieden, unsere Texte frei zugänglich zu veröffentlichen. Wir glauben daran, dass alle interessierten LeserInnen Zugang zu gut recherchierten Texten von FachjournalistInnen haben sollten, auch im Kulturbereich. Gleichzeitig wollen wir unsere AutorInnen angemessen bezahlen.
Das geht, wenn Sie mitmachen. Wenn Sie das Münchner Feuilleton mit einem selbst gewählten Betrag unterstützen, fördern Sie den unabhängigen Kulturjournalismus.
JA, ich will, dass der unabhängige Kulturjournalismus weiterhin eine Plattform hat und möchte das Münchner Feuilleton