Ein frisches Layout, ein Termin im Frühling statt im Herbst, ein verschlanktes Format mit Fokus auf zwei kuratierte Programme: Das 2010 gegründete Literaturfest München erfindet sich vom 2. bis 11. April 2025 neu. In der sich verdüsternden Welt plädiert es mit Daniel Schreibers »Sprachen der Liebe« im Literaturhaus und der Münchner Schiene im Lyrik Kabinett für mehr Zusammenhalt.

Literaturfest München 2025

Hinein ins Abenteuer Begegnung

literaturfest

Daniel Schreiber | © Catherina Hess

LITERATURFEST MÜNCHEN 2025
Literaturhaus München, Lyrik Kabinett und weitere Orte | 2. bis 11. April | Programm

»Obwohl der Diskurs der Liebe lediglich ein Schwarm von Figuren ist, die sich in unvorhersehbarer Reihenfolge, nach Art der Zickzackflüge einer Fliege im Zimmer jagen«, schreibt Roland Barthes, könne er ihr doch »ein geregeltes Werden und Entstehen bezeugen«, und mit etwas »Phantasie mache ich daraus manchmal: ein Abenteuer.« Der Eintrag findet sich unter dem Stichwort »Begegnung« in »Fragmente einer Sprache der Liebe«. Der Griff zu dem berühmten Essay liegt nahe angesichts des Mottos, das Kurator Daniel Schreiber für das diesjährige Literaturfest München wählte: »Sprachen der Liebe. Wie wollen wir leben?« Barthes Buch erschien 1977 und zählt zu den Lieblingstexten des Berliner Autors, wie er im Podcast »Dear Reader« zu Pandemiezeiten bekundete. Auch in den eigenen gefeierten Essays, zuletzt 2023 in »Die Zeit der Verluste«, bezieht sich Schreiber auf den französischen Theoretiker. So ist sein Motto sicher als Hommage zu verstehen – besonders liegt Schreiber indes das Thema am Herzen: »Liebe hat einen schlechten Ruf. Wir glauben, dass Liebe etwas rein Romantisches ist. Vielleicht noch die familiäre und freundschaftliche Liebe, doch Liebe ist so viel mehr: leidenschaftliche Beziehung zur Welt, Mitgefühl, Empathie, Zusammenhalt, Gemeinschaft.« Gerade in unserer von Hass bestimmten Zeit müssten wir uns darauf besinnen, wofür es sich zu kämpfen lohne. »Was wir lieben und was wir uns bewahren wollen.«

Den kompletten Artikel und ein umfangreiches Special zum Literaturfest München finden Sie ab morgen in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.

 


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