Das Duo Zinada macht Tanzstücke über Topfpflanzen, Wände und die ewige Dissonanz zwischen Menschen – und hat in München Wurzeln geschlagen. Zwei ihrer Perfomances sind diesen Monat im HochX zu sehen. Ein Porträt.
Zinada
Standfeste Naturgewalten
MUJE
11. / 12. Jan. | 18 Uhr
WUW
17. Jan. | 10 und 19 Uhr | 18. Jan. | 15 Uhr
HochX | Entenbachstr. 37 | Tickets | 089 20970321
»WUW« ist ein Kürzel für »Wind und Wand«, doch es steckt auch viel von einem anderen W-Wort darin. Nämlich von der Wut. Die scheint in den schmalen Körper von Jin Lee gefahren zu sein, noch bevor sie in der Turnhalle des Münchner Dante-Gymnasiums erschienen ist. Doch was heißt »erschienen«? Hereingefegt ist sie. Wie ein Sturm im orangefarbenen Overall, die Fäuste gereckt, das Gesicht verzogen, schmeißt sie sich auf den Bauch und biegt sich im Einklang mit ihren wilden Emotionen. Lees Partner Jihun Choi ist vorerst nicht zu sehen. Doch plötzlich stellt sich eine Turnmatte im Hintergrund hochkant. Bunte Schriftzüge wie »Happy«, Smileys, Bilder von Fastfood und Spielzeug sind darauf. Dinge, die Kinder mögen – und dass sie aussehen wie Graffiti, verstärkt noch den Comic-Appeal des ersten Kinderstücks von Zinada.
Schon das München-Debüt des aus Südkorea stammenden Duos, das vom Kulturreferat geförderte Solo »Huabun« über eine entwurzelte Topfpflanze, schlug im Frühjahr 2023 auf Anhieb ein. Mit dem Abend, in dem Lee und Choi auch ihre Migrationserfahrung thematisierten, schlugen sie Wurzeln in ihrer Wahlheimat. Ihre Freude darüber hat vier Ausrufezeichen: »Und was für eine fantastische Wahl das war!!!!« Dem kann jeder Münchner Tanzfan nur beipflichten. Ihre München-Connection verdanken sie Ceren Oran, die die beiden als »Tänzer, Mitdenker und Ko-Choreograf*innen« in vielen ihrer Stücke schätzen gelernt hat.
Den kompletten Text finden Sie ab heute in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.
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