Die erst 27-jährige Julia Windischbauer macht derzeit sowohl auf der Bühne als auch vor und hinter der Kamera von sich reden. Thomas Lassonczyk sprach mit der gebürtigen Linzerin über Fünfjahrespläne, ihren aktuellen Kinofilm »Sonnenplätze« und Orte, an denen es sich am besten träumen lässt.
Julia Windischbauer. Sonnenplätze
»Ich will Grenzen überbrücken«
SONNENPLÄTZE
Deutschland 2023 | Regie: Aaron Arens | Buch: Aaron Arens, Lukas Loose | Mit: Julia Windischbauer, Juliane Köhler, Niels Bormann u. a. | 92 Minuten | Kinostart: 22. August | Website
Frau Windischbauer, Ihr neuer Film »Sonnenplätze« hatte vor ein paar Wochen Premiere auf dem Filmfest München. Wie haben Sie die Vorführung erlebt?
Ich muss gestehen, ich habe sehr oft und sehr viel Gänsehaut bekommen, weil es unfassbar war, wie die Menschen mitgegangen sind. Später kamen viele Leute auf mich zu und sagten, dass sie »Sonnenplätze« total unterhaltsam fanden, aber auch, dass der Film sie berührt hat.
»Sonnenplätze« erinnert ein wenig an Thomas Vinterbergs Dogma-Meisterwerk »Das Fest«, wo bei einer Geburtstagsfeier in einem Landhotel ein lang gehütetes, düsteres Familiengeheimnis aufgedeckt wird und die Party zum Eskalieren bringt.
Die Dekonstruktion der Familie Maibaum findet in einem Ferienhaus auf Lanzarote statt. Und weil unsere Figuren allesamt mit archaischen Mustern versetzt sind und darüber hinaus so vielschichtig und zugänglich geschrieben sind, gehe ich davon aus, dass sich da doch einige Menschen wiederfinden können.
Sie haben bis dato vorwiegend auf der Bühne als Schauspielerin gearbeitet, sich dafür auch ausbilden lassen, obwohl es mit der Bewerbung erst beim fünften Versuch geklappt hat …
Es war tatsächlich bei der siebten Bewerbung, dann wurde ich an der Otto Falckenberg Schule angenommen.
Sie agieren nicht nur auf der Bühne und vor der Kamera, sondern auch im Bereich Schnitt, Drehbuch, Regie und Produktion, durchaus ungewöhnlich für eine junge Schauspielerin.
Mein Vater spricht immer von seinen Fünfjahresplänen, die er in seinem Leben macht. Wenn ich meinen Plan beschreiben würde, dann würde ich in fünf Jahren gerne als Künstlerin gelesen werden, die als Schauspielerin arbeitet, aber auch Drehbücher schreibt und inszeniert. Als roter Faden dient meine Begeisterung für die Gestaltung eines Lebens, um diese Formen des Scheiterns, Aufbegehrens und der (Nicht-) Anpassung erlebbar und greifbar zu machen. Und das geht sowohl vor als auch hinter der Kamera.
Das komplette Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.
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