Das Filmfestival Cinema Iran zeigt die Bandbreite des aktuellen iranischen Kinos.

Cinema Iran 2024

Iranische Widerständigkeit

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Der diesjährige Eröffnungsfilm: »Winners« von Hassan Nazer | © Cinema Iran

An fünf Tagen wird beim Cinema Iran dem Münchner Publikum wieder eine Fülle an Filmen aus und über den Iran sowie aus der iranischen Diaspora präsentiert. Eröffnet wird das Filmfestival am Donnerstag, 11. Juli um 19 Uhr im Gasteig HP8 mit der Deutschlandpremiere von »Winners« in Anwesenheit des schottischiranischen Filmemachers Hassan Nazer. Der Film war 2023 die offizielle britische Nominierung für den Oscar für den besten internationalen Film und erzählt die Geschichte von zwei Kindern in einer iranischen Provinzstadt, die eine Oscar-Statue finden und sich auf die Suche nach dem Besitzer der wertvollen Preistrophäe machen. Bereits als Vorpremiere wird am 10. Juli um 18.30 Uhr im Neuen Maxim »Ein kleines Stück vom Kuchen« von Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha gezeigt.

In seinem Dokumentarfilm »Celluloid Underground« erinnert der Filmhistoriker, Kurator und Filmemacher Ehsan Koshbakht an den Filmarchivar Ahmad Jorghanian. Der Besitz von Filmen aus der Zeit vor der Revolution ist im Iran verboten, doch Jorghanian hatte zahlreiche Filme gesammelt. Darunter amerikanische Western, Filme des italienischen Neorealismus oder iranische Filme seit den 1950ern. Für seine Leidenschaft ging er ins Gefängnis und wurde gefoltert. Als Ehsan Koshbakht im britischen Exil vom Unfalltod seines Freundes erfährt, erinnert er sich an die gemeinsame Zeit und Leidenschaft für das Kino. Den Film gibt es am Freitag, 12. Juli um 18 Uhr im HP8 zu sehen.

Ein weiteres Highlight ist »Shahid« der Münchner Regisseurin und Videokünstlerin Narges Kalhor. Die Protagonistin des Films, für die sich Kalhor einen Avatar ihrer selbst erschaffen hat, möchte das Wort »Shahid« (Märtyrer) aus ihrem Nachnamen streichen. Dafür muss sie sich an das Kreisverwaltungsreferat wenden und gerät dabei in die Mühlen der Bürokratie. Narges Kahlhor präsentiert ihren Film, der sich äußerst humorvoll mit den Themen Exil und Asyl auseinandersetzt, am Sonntag, 14. Juli um 16.30 Uhr im Gasteig HP8.

Auch auf den Thriller »Tatami« darf das Münchner Publikum gespannt sein. In ästhetischen Schwarz-Weiß-Bildern wird die Geschichte der iranischen Judoka Leila erzählt, die zur Judo-Weltmeisterschaft nach Tiflis reist. Als der Verlauf des Wettkampfs zeigt, dass sie auf eine Konkurrentin aus Israel treffen könnte, meldet sich das Teheraner Regime: Leila soll eine Verletzung vortäuschen und aus dem Wettbewerb aussteigen – eine unmögliche Entscheidung, die sogar die Sicherheit ihrer Familie gefährden könnte. Der Film von Zar Amir Ebrahimi und Guy Nattiv feierte letztes Jahr in Venedig seine Uraufführung und ist der erste Film, der von einem iranisch-israelischen Regieduo inszeniert wurde. Zu sehen ist »Tatami« am Sonntag, 14. Juli um 19 Uhr im Gasteig HP8. ||

CINEMA IRAN
Gasteig HP8 Projektor | 10.–14. Juli | verschiedene Zeiten | Programm und Tickets

Weiteres zum Film-Geschehen in München finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.

 


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