1998 wusste keiner, ob das klappt. Das Metropoltheater in Freimann hat sich seine einzigartige Erfolgsgeschichte hart erarbeitet.
Metropoltheater: 25 Jahre
Leidenschaft bringt Kraft
GELD ODER LEBEN – DIE KRANKENHAUSABRECHNUNG
Metropoltheater | Floriansmühlstr. 5 | 18., 19., 21., 23., 25.–28., 31. Juli, 1., 2., 4., 6., 8.–11. Aug. | 19.30 Uhr | Tickets: 089 32195533 | Website
Als Jochen Schölch am 15. Oktober 1998 das Metropoltheater in Freimann eröffnete, hielten das nicht wenige für tollkühnes Kamikaze. Wer macht schon in München ein neues freies Theater mit festem Haus auf, wo es schon etliche gab? Und dann noch an der Peripherie im Norden? Aber Schölchs furiose Eröffnungsinszenierung »The Black Rider« sorgte nach einer Durstwoche mit zwölf Zuschauern (bei 17 Darstellern) dank Kritikerhymnen und Mundpropaganda zuverlässig für ein volles Haus. Und das ist so bis heute. Das Metropol steht als Garant für Qualität – der Darsteller, der Regie und der anspruchsvollen Stücke. Manche nennen es das vierte Staats-/Stadttheater Münchens, trotz seiner nur 180 Plätze. Im Juli feiert es 25-jähriges Bestehen, zum Jubiläum inszeniert der Hausherr »Geld oder Leben« von Ulf Schmidt. Von diesem Autor läuft bereits seit 2013 »Schuld und Schein« im Metropol, eine Infotainment-Erklärung des Finanzwesens, jetzt rechnet er mit den Krankenhäusern ab.
In den 90er Jahren war Jochen Schölch schon als freier Regisseur in der Münchner Szene erfolgreich, erst im Studiotheater im Fuchsbau in Schwabing, dann bei Stephan Märki im Teamtheater, wo er hochkomisch einen »Hamlet in 2 Stunden« bewältigte. Als Märki Intendant in Potsdam wurde, folgte er ihm für einige Jahre. Bereits in diesen »Lehrjahren« träumte er vom eigenen Haus, als Gesamterlebnis, vom Foyer bis zur Gastro. Er fand ein früheres Kino im Münchner Norden, das zuletzt als Trixi-Tonstudio genutzt worden war, und kulturfreundliche Vermieter. »Die Baujahre waren Horrorzeiten«, erzählt Schölch, »mit immer neuen Vorgaben und vielen schlaflosen Nächten.« Ihm war der große Bühnenraum wichtig, er opferte keinen Zentimeter für mehr Zuschauerplätze. Obwohl ein freies Theater unter 200 Plätzen kaum rentabel ist. Und er wollte das 50er-Jahre-Flair erhalten – die Wandbespannung ist noch original. Das Foyer ist mit 50er-Jahre-Objekten eingerichtet – »ich suche jede Lampe selbst aus«.
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