Die Choreografin Marie Nüzel (»Rococons«) entwickelt mit Kindern und Jugendlichen im Alter von neun bis 17 Jahren ein Projekt auf dem Mariahilfplatz. »Und mache mir die Welt« ist eine Erinnerung an die Bedürfnisse und Stärken von denen, die oft überhört werden.

Marie Nüzel. Und mache mir die Welt

Das Gegenteil von Krise?

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Marie Nüzel: »Und mache mir die Welt« | © Marie Nüzel

MARIE NÜZEL: UND MACHE MIR DIE WELT
Mariahilfplatz | 15. Juni, 16.30 Uhr | 16. Juni, 14 Uhr und 17 Uhr | Eintritt frei

Was war denn die Ausgangsidee für dieses Projekt?
Marie Nüzel: Es gibt seit einigen Jahren eine Studie über die emotionale Lage von Jugendlichen in Deutschland. Da kann man sehen, dass viele verunsichert und psychisch belastet sind. Sie haben den Eindruck, sie haben kein Mitspracherecht und werden nicht gehört. Das fand ich extrem berührend. In Kinderbüchern wird ja oft von mutigen kleinen Menschen erzählt, die selbstwirksam in die Welt der Erwachsenen eintreten und meistens auch Game Changer sind. Die Diskrepanz zwischen diesem Narrativ und der aktuellen Lage fand ich spannend. Darum wollte ich ausprobieren, wie ich Kinder und Jugendliche zumindest an der Entwicklung einer Theaterproduktion beteiligen kann.

Wie sieht das in der Praxis aus?
Wir arbeiten nicht mit Kindern und Jugendlichen auf der Bühne, sondern versuchen, sie an verschiedenen Punkten im Prozess zu beteiligen und ihnen Entscheidungsmöglichkeiten zu geben. Zum Beispiel gab es einen Schreibworkshop, in dem die Texte entstanden sind, die nun unser Ausgangsmaterial bilden. Auch in den Proben sind sie immer wieder dabei und geben uns Feedback. Ein sehr schöner Moment war auch, dass sie an der Auswahl der Performer*innen bei der Audition beteiligt waren und den Raum mit ihrer Expertise gefüllt haben.

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