Thomas Lassonczyk sprach mit der Münchnerin Anna Roller über ihr Langfilmdebüt »Dead Girls Dancing«, Bundeskanzlerinnen in spe und ihre große Liebe zur Leinwand.

Dead Girls Dancing

Von Kinokrise keine Spur

dead girls dancing

Anna Roller | © Felix Pflieger

DEAD GIRLS DANCING
Deutschland 2023 | Regie: Anna Roller | Mit: Luna Jordan, Noemi, Liv Nicolaisen, Katharina Stark u.a. | 98 Minuten | Kinostart: 23. November | Anna Roller stellt ihren Film am 20. November im Münchner Monopol Kino persönlich vor | Website

 

Als gebürtige Münchnerin, die obendrein ein großes Interesse fürs Kino besitzt, lag es für Sie förmlich auf der Hand, ein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München zu absolvieren. Doch wie konnten Sie diesen Plan in die Tat
umsetzen?

Es ist tatsächlich ein großer Schritt, um dort auch aufgenommen zu werden. Aber ich hatte das Glück, dass ich die HFF schon sehr gut kannte, Ich war dort kurz nach dem Abitur Gaststudentin und habe an mehreren Projekten, die dort entstanden sind, bereits mitgearbeitet. Obwohl ich mich an mehreren Filmschulen beworben hatte, war ich sehr froh und stolz, dass es München geworden ist. Da ich dort bereits so positive Erfahrungen sammeln konnte, wusste ich, was mich im Studium erwartet.

In »Dead Girls Dancing«, Ihrem ersten abendfüllenden Spielfilm, der zugleich Ihre HFF-Abschlussarbeit ist, geht es um drei Mädchen, die frisch vom Gymnasium kommen und keine Ahnung haben, was sie mit ihrem weiteren Leben anfangen sollen – ganz im Gegensatz zu Ihnen …
Nicht alle wussten sofort, wo die Reise hingehen soll, und manche waren sehr verloren. Als ich dann angefangen habe, das Drehbuch zu »Dead Girls Dancing« zu schreiben, waren zehn Jahre vergangen, und ich war durch das Ende der beschützten Zeit an der Filmhochschule wieder an einem ähnlichen Punkt. In dieser Situation wollte ich wissen, wie es jungen Frauen geht, die heute frisch vom Gymnasium kommen, welche Hoffnungen und Wünsche sie haben. Also habe ich damit begonnen, zahlreiche Gespräche mit Abiturientinnen zu führen, mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

Und wie sahen die aus?
Während ein Mädchen meinte, sie möchte Bundeskanzlerin werden, gab es auf der anderen Seite sehr viele, die sich Sorgen um die Zukunft machen, die spüren, dass die Welt in der Krise steckt oder gar ihr Ende bevorsteht. Und diese Ängste waren für mich der Ausgangspunkt für einen Film, der ein bestimmtes Gefühl einzufangen versucht. Man zieht los in eine neu gewonnene Freiheit, und gleichzeitig schwebt etwas Düsteres über allem, etwas, das man nicht greifen, nicht begreifen kann

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Blick in eine ungewisse Zukunft: Ira (Luna Jordan), Ka (Noemi Liv Nicolaisen) und Malin (Katharina Stark) auf ihrem Roadtrip durch Italien | © kalekone films

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