Im ganzen Land stehen marode Kulturbauten. Von schwierigen Raumsituationen und wie man damit im Landestheater Niederbayern und im Theater Coburg künstlerisch umgeht.
Theater Coburg / Landestheater Niederbayern
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In Bayerns Theatern geht es personell und räumlich rund. Das Theater Hof wurde saniert und kämpfte 2022, wenige Monate nach der Wiedereröffnung, mit einem Wasserschaden. Der Umzug der Sparten Musik und Tanz des Staatstheaters Nürnberg in die Kongresshalle ist geplant, weil das Opernhaus aus dem Jahr 1905 in einem ziemlich schlechten Zustand ist. Zwei andere bayerische Theater arbeiten bereits seit Jahren unter schwierigen Bedingungen: Die insgesamt vier Sparten des Landestheaters Coburg ziehen aus dem zu sanierenden historischen Theaterbau nach der Sommerpause in die eigens errichtete Interimsspielstätte Globe Coburg. Das Landestheater Niederbayern im Zweckverband von Landshut, Passau und Straubing dagegen spielt schon seit 2014 im permanenten Ausnahmezustand. Trotz unsicherer Lage kleckerten beide Kulturbetriebe nicht, sondern klotzten inhaltlich. In schwerer Zeit setzten sie Richard Wagners vierteiliges Bühnenfestspiel »Der Ring des Nibelungen« auf den Spielplan, den Mount Everest des Musiktheaters schlechthin. An dieser Parallelsituation ließe sich vieles erörtern: künstlerische Notwendigkeit, Publikumszuspruch und regionales Selbstverständnis.
Letzteres ist beim Landestheater Niederbayern so stabil wie die Personaleinsätze und so flexibel wie die von ihm geleistete Kulturversorgung. Seit 2002/03 sind Intendant Stefan Tilch und Generalmusikdirektor Basil H.E. Coleman unter Vertrag. Tilch sagt seit geraumer Zeit, dass die Inbetriebnahme des fertig
sanierten Landshuter Theaters nach dem Ende seiner Zeit als Intendant stattfinden werde. Seit 2014 erlebt das Landshuter Publikum Vorstellungen des Landestheaters Niederbayern in einem Theaterzelt. Seit Frühjahr 2023 steht fest: Nach der Sanierung wird das alte Theater nur noch 270 Plätze mit einem Orchestergraben für bis zu 15 Musizierplätze haben. Erst in dem nach dieser Renovierung entstehenden Erweiterungsbau soll ein Graben für normale Orchesterstärken mit etwa 45 Plätzen zur Verfügung stehen.
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