Der junge Münchner Jazz vibriert. Dirk Wagner schlendert durch Clubs und stellt neue Platten, Reihen, Künstler:innen vor.
Junger Jazz in München
Pop, Power, Pilze
JUNGER MÜNCHNER JAZZ
Unterfahrt, Import Export, Ampere, Zirka u.a. | div. Termine
Wenn Menschen Pilze sammeln gehen, folgt meistens eine leckere Mahlzeit und manchmal ein wenig Bauchweh. Als die Gitarristin Monika Roscher hingegen einmal Pilze pflücken ging, folgte ein neues Album ihrer Monika Roscher Bigband, das sich mit dem Wissen über Heilpflanzen beschäftigt, für das Frauen auch schon mal als Hexen diffamiert wurden. »Witchy Activities And The Maple Death« heißt jene Platte, mit der die Wahlmünchnerin nach acht Jahren seit ihrer letzten Albumveröffentlichung endlich wieder einen Tonträger auf den Markt bringt. Nicht dass sie seitdem tatenlos gewesen wäre. Unter anderem komponierte sie Theatermusik für Ulrich Rasches viel diskutierte »Woyzeck«-Produktion. Sie experimentierte mit weiteren, kleineren Ensembles und trat in München hin und wieder in der Milla, im Schwere Reiter und im Jazzclub Unterfahrt mit dem Munich Composers Collective (MCC) auf. […]
Ein anderer derzeit auffälliger Mitstreiter des MCC ist der Kontrabassist Nils Kugelmann, dessen eigenes Trio heuer in Burghausen den Europäischen Nachwuchsjazzpreis 2023 gewonnen hat. Derweil im Juni beim renommierten Label ACT sein Debütalbum »Stormy Beauty« erscheint, schreibt der umtriebige Musiker, der auch in anderen Formationen wie Renner oder dem Shuteen Erdenebaatar Quartett mitwirkt, an seinem zweiten Album. […]
Während Corona konnte der Jazzclub dank seiner Finanzierung über Mitgliederbeiträge Musiker immer noch anständig für ihre dortigen Streamingkonzerte bezahlen. Und obwohl im Jazzclub immer wieder internationale Stars gastieren, ist er auch ein zuverlässiges Podium für die heimische Jazzszene. Entsprechend stellt hier am 27. Mai auch die gefeierte, ebenfalls in München wirkende Sängerin Karoline Weidt das bei Double Moon Records erscheinende Debütalbum ihres Dresdner Quartetts vor. In der Vorabsingle »Hiatus« konnte man bereits genießen, wie Weidt in der von ihr selbst komponierten Musik Lücken auftut, durch die sie vokalisierend in eine andere Klangwelt dringt. […]
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