Das Bier- und Oktoberfestmuseum im tiefsten München ist ein Hort interkulturellen Reichtums. Klaus Hübner geht immer wieder gern hin.
Bier- und Oktoberfestmuseum München
Süffig ohne Ende
Die wunderbare Schriftstellerin Zsuzsanna Gahse erwähnte kürzlich in einem Gespräch mit dem Autor einen Satz, den sie – 1956 aus Budapest geflohen, zunächst nach Wien – im Alter von etwa 14 Jahren auf dem Gymnasium gelernt hatte, und den sie sich bis heute gemerkt hat: »Bier ist ein mit Hopfen gewürzter, in Nachgärung befindlicher Malzauszug.« Klingt erst mal nicht besonders verführerisch. Es ist ja auch nicht unbedingt so, dass der berühmte »Gerstensaft« jeder und jedem stets und überall schmecken muss. Aber es gibt Orte, an denen man schon nach kurzer Zeit ein immer unabweisbarer werdendes Sehnsuchtskribbeln im Gaumen spürt und genau weiß, was man eigentlich sofort bräuchte: ein wohltemperiertes, liebevoll gepflegtes Bier! Ein solcher Ort ist das Bier- und Oktoberfestmuseum (BUOM) in der Münchner Innenstadt, zwei Gehminuten vom Isartor. Betreiberin des vom renommierten Biersommelier Lukas Bulka geleiteten Hauses ist die Edith-Haberland-Wagner Stiftung, der die Münchner Augustiner-Brauerei mehrheitlich gehört. Museum? Wirtshaus? Beides! Im Keller des vor Kurzem vorbildlich renovierten Bürgerhauses aus dem 14. Jahrhundert, in dem man urige »Rauchkuchln« oder knorrige Deckenbalken bewundern kann, bekommt man das ersehnte Getränk in allerbester Qualität. Und in den Etagen darüber gibt es noch sehr viel mehr, nicht zum Schmecken, aber zum Schauen, Hören und Staunen. Dieses wundersame Museum scheint ein Ort zu sein, den viele Münchnerinnen und Münchner gar nicht kennen – eher begegnet man dort zwei Mädchen aus Cornwall, drei Studierenden aus Kasachstan oder einem Touristenpaar aus Madrid.
BIER- UND OKTOBERFEST-MUSEUM (BUOM)
Sterneckerstr. 2 | Mo 16–19 Uhr, Di bis Sa 11–18 Uhr
Stüberl geöffnet Mo 16–24 Uhr, Di bis Sa 11–24 Uhr
Den kompletten Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.
Das könnte Sie auch interessieren:
Nini & Carry Hess / Gertrude Fuld: Ausstellung im Theatermuseum
Thomas Vinterberg im Interview: »Der Rausch«, seine Tochter Ida ...
litera bavarica: Interview mit Thomas Endl und Klaus Reichold
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, dass Sie diesen Text interessant finden!
Wir haben uns entschieden, unsere Texte frei zugänglich zu veröffentlichen. Wir glauben daran, dass alle interessierten LeserInnen Zugang zu gut recherchierten Texten von FachjournalistInnen haben sollten, auch im Kulturbereich. Gleichzeitig wollen wir unsere AutorInnen angemessen bezahlen.
Das geht, wenn Sie mitmachen. Wenn Sie das Münchner Feuilleton mit einem selbst gewählten Betrag unterstützen, fördern Sie den unabhängigen Kulturjournalismus.
JA, ich will, dass der unabhängige Kulturjournalismus weiterhin eine Plattform hat und möchte das Münchner Feuilleton