Auch im Sommer lohnt sich der Kinobesuch! Wir haben für Sie einen kleinen Überblick über die Kinostarts im August zusammengestellt. Die kompletten Kritiken finden Sie ab dem 7. August in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.
Kinostarts im August 2021
Fabian oder der Gang vor die Hunde
Im aufregenden Wechsel zwischen zartherber Melancholie, die RWFs erbarmungsloses Bonmot »Das einzige Gefühl, das ich akzeptiere, ist Verzweiflung« aufgreift und die NS-Katastrophe schleichend aufziehen sieht, und leichtfüßigen Hedonismus-Passagen im Eskapismus-Modus, die Assoziationen zu Robert Siodmaks und Edgar G. Ulmers Stummfilm »Menschen am Sonntag« (1930) wecken, gehören diese drei Stunden Vollblutkino zum Besten, was es in diesem Sommer zu sehen gibt. Also auf nach »Sodom und Gomorra« – und mitten hinein in das synästhetische Herz dieses unkaputtbaren Herzschlagmediums. (Simon Hauck)
FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE
Deutschland 2021 | Regie: Dominik Graf Mit: Tom Schilling, Saskia Rosendahl, Albrecht Schuch u.a.
176 Minuten | Kinostart: 5. August
Gunda
Dieser Dokumentarfilm ist erstaunlich, weil er keins der Tiere vermenschlicht. Kein »Schweinchen Babe« betritt hier eine Bühne. Die Kamera bewegt sich auf Augenhöhe der Tiere, wodurch man alles anders sieht. Egil Håskjold Larsen kommt den Tieren fantastisch nahe, und manchmal wundert man sich, warum keiner die Linse abschleckt oder darauf herumpickt. (Christiane Pfau)
GUNDA
Dokumentarfilm | Norwegen, USA, 2020 | Regie: Victor Kossakovsky | Kamera: Egil Håskjold Larsen, Victor Kossakovsky | 92 Minuten | Kinostart: 19. August
Martin Eden
Martin Eden, Wanderer zwischen den Welten, Perspektiven, Bildern und Erkenntnissen, ist ein Kind aller Zeiten. Regisseur Pietro Marcello malt, und da kommt ihm seine Dokumentarfilm-Erfahrung zugute, ein spannendes Panorama der gesellschaftlichen Bruchlinien, attraktiv irgendwo zwischen 1920 und 1970 angesiedelt, er konstruiert eine surreale Sicht auf das Spannungsverhältnis zwischen Arm und Reich, Klug und Spießig, individualistischem Idealismus und opportunistischem Realismus. Einer der spannendsten italienischen Autorenfilme der letzten Jahre, ganz in der Tradition von Giuliano Montaldo, Ermanno Olmi und Cristina Comencini. (Christiane Pfau)
MARTIN EDEN
Italien, 2019 | Regie: Pietro Marcello
Mit: Luca Marinelli, Carlo Cecchi, Jessica Cress u.a. | 129 Minuten | Kinostart: 26. August
Die Unbeugsamen
In neun Kapiteln erlebt man die Entwicklung des Einzugs der Frauen in die deutsche Politik: Die Männerlastigkeit der Nachkriegszeit skizziert »Meine Herren«, in dem auch das 50er-Jahre-Klischee »Eine Frau hat zwei Lebensfragen: Was soll ich anziehen? Und was soll ich kochen?« benannt wird. In »Frau Minister« wird deutlich, wie schwer sich die Politik unter Adenauer nicht nur außenpolitisch mit Experimenten tat. (Christiane Pfau)
DIE UNBEUGSAMEN
Dokumentarfilm | Deutschland, 2020 | Regie: Torsten Körner | Kamera: Johannes Imdahl, Claire Jahn | Mit: Herta Däubler-Gmelin, Renate
Färber-Husemann, Waltraud Schoppe, Ursula Männle, Rita Süssmuth, Christa Nickels u.a.
99 Minuten | Kinostart: 26. August
Um über Kinostarts im August und weitere Film-Neuigkeiten aus unserer Ausgabe auf dem Laufenden zu bleiben, können Sie gerne rechts unseren Newsletter abonnieren →
Das könnte Sie auch interessieren:
Leopold und ABC Kinos unter neuer Führung
Buchtipps: Angela Steidele, Ulrich Chaussy, Elif Batuman
Suzume: Ab heute im Kino
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, dass Sie diesen Text interessant finden!
Wir haben uns entschieden, unsere Texte frei zugänglich zu veröffentlichen. Wir glauben daran, dass alle interessierten LeserInnen Zugang zu gut recherchierten Texten von FachjournalistInnen haben sollten, auch im Kulturbereich. Gleichzeitig wollen wir unsere AutorInnen angemessen bezahlen.
Das geht, wenn Sie mitmachen. Wenn Sie das Münchner Feuilleton mit einem selbst gewählten Betrag unterstützen, fördern Sie den unabhängigen Kulturjournalismus.
JA, ich will, dass der unabhängige Kulturjournalismus weiterhin eine Plattform hat und möchte das Münchner Feuilleton