Das Festival »Stars And Rising Stars« bringt junge Talente mit großen Namen der Klassik an ungewöhnliche Orte.
Wer anfängt, hat es schwer. Gerade das klassische Konzertgeschäft hat sich über die Dekaden hinweg zu einem oft gnadenlosen Business entwickelt, das nicht nur Nachwuchskünstler an die Belastungsgrenzen führt. Denn die Kehrseite der weltweit grandiosen Ausbildung an Universitäten, in Meisterklassen und Seminaren ist die Notwendigkeit, schon in jüngsten Jahren möglichst umfassend auf sich aufmerksam zu machen.
Zum Glück gibt es im Kampf um die Wahrnehmung durch das Publikum und die Presse erfahrene Veranstalter wie Kari Kahl-Wolfsjäger. Die langjährige Leiterin des Kissinger Musiksommers investiert ihre Expertise als künstlerische Leiterin in neue Projekte, die den hoffnungsfrohen Talenten Perspektiven weisen und sie mit einem offenen, interessierten Publikum zusammenbringen. Die Idee hinter dem in diesem Jahr zum dritten Mal stattfindenden Festival »Stars And Rising Stars« ist die Verbindung von großen Namen des Konzertlebens mit Künstlern, die gerade auf der Schwelle zu einer internationalen Karriere stehen könnten, präsentiert in einer Reihe ungewöhnlicher Veranstaltungsorte und mit Eintrittspreisen für junge Hörer, die kaum mehr als eine Kinokarte kosten.
So finden die Konzerte, die am 23. Mai mit der Eminenz des Pianoforte Alfred Brendel und der neuen Kraft am Instrument Filippo Gorini im Künstlerhaus am Lenbachplatz starten, unter anderem im Literaturhaus und der Alten Rotation des Pressehauses an der Bayerstraße, in der Freiheizhalle und am Wilhelmsgymnasium, in der whiteBOX im Werksviertel und sogar im Odeon statt, dem historischen Innenhof des bayerischen Innenministeriums, der als Konzertraum dem Odeonsplatz einst seinen Namen gab. Zu den Stars der bis zum 1. Juni laufenden Konzerte gehören Klaus Maria Brandauer und Olga Peretyatko, Nils Mönkemeyer und Simone Kermes, Arabella Steinbacher und Ana Chumachenco. Und unter den 25 Rising Stars, die mit den Vorbildern musizieren, sind gleichermaßen Münchner Talente wie Clara Shen, Idunnu Münch, Tassilo Probst oder Maximilian Haberstock und internationale Newcomer von Maxim Lando und Sara Domjanic bis Tiffany Moon und Clayton Stephenson zu hören. So wird das »Stars And Rising Stars« Festival eine Chance für alle, nicht nur für die Musiker und Musikerinnen auf der Bühne, sondern auch für das Publikum, das die Möglichkeit bekommt, die Meister von morgen schon in diesen Tagen zu erleben. ||
STARS AND RISING STARS
Verschiedene Orte | 23. Mai – 1. Juni| 19 Uhr
Tickets: 089 54818181
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