Nikolaus Habjan. Copyright: Schubert Theater Wien

Noch gibt es ein paar Karten für Nikolaus Habjans dokumentarisches Stück über Friedrich Zawrel, den die Nazis in ein Heim sperrten, wo ihn Anstaltsarzt Dr. Gross als »erbbiologisch und sozial minderwertig« einstufte und ihn bei medizinischen Versuchen folterte. Dass Zawrel nicht den Euthanasiemorden zum Opfer fiel, verdankt er nur dem Umstand, dass ihm die Flucht aus der Anstalt gelang. In den 70er Jahren stand er dann seinem Peiniger vor Gericht gegenüber. Aber Gross war nicht Angeklagter, sondern Gerichtsgutachter und wieder derjenige, der Zawrel beurteilte.

In Wien ist der Regisseur und Puppenspieler Nikolaus Habjan ein Star. Das Publikum rennt seinen Inszenierungen mit Klappmaulpuppen die Türen ein. Vielleicht auch deswegen, weil er oft die bitteren Themen behandelt und die sich leichter ertragen lassen, wenn da eine Puppe steht und kein Mensch.
Ein eher frivoles Thema inszeniert Habjan im Januar im Residenztheater mit Schauspielern und Puppen. In Marivaux’ Versuchsanordnung »Der Streit« geht es darum, wer die Untreue in die Welt brachte, der Mann oder die Frau.

30. Nov.
F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig
Residenztheater | 20 Uhr | Tickets: 089 21851940

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