Janus Metz Pedersen zeigt mit »Borg/McEnroe« die Freundschaft zweier ungleicher Tennis-Helden.

Shia LaBeouf als McEnroe mit Sverrir Guðnason als Borg | © Universum Film

Ein zerzauster junger Kerl im roten Trainingsanzug stolpert in eine schnieke Cafébar an der Côte d’Azur. Der Kellner erkennt ihn nicht. Björn Borg genießt die Situation: Um seinen Espresso zu bezahlen, hilft er dem Barmann Kisten schleppen und gibt sich als mittelloser Klempner aus. Einmal anonym bleiben, die Ruhe genießen – dieses Gefühl ist Borg seit Jahren fremd, gehören doch kreischende Mädels und geldgeile Manager zu seiner täglichen Realität.

Das Biopic »Borg/McEnroe« handelt von dem legendären Wimbledon-Finale zwischen dem aufmüpfigen Jungspund John McEnroe aus den USA, passenderweise gespielt von Hollywoods Enfant terrible Shia LaBeouf, und dem schwedischen Gentleman Björn Borg (Sverrir Guðnason). Doch um Tennis geht es in der schwedisch-dänisch-finnischen Koproduktion kaum, vielmehr verschachtelt Regisseur Janus Metz die Geschichte dieser beiden Sportsuperhelden zu einem dramatischen Psychothriller. Spannungsaufbauendes Klimpern begleitet die schnell aneinander geschnittenen Bilder. Im Fokus stets die beiden Protagonisten.

So entsteht eine geschickte Collage zweier eigenartiger Persönlichkeiten, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten: der akribische, ruhige Perfektionist Borg gegen den aufbrausenden Frechdachs McEnroe. Dann der Kniff: Eigentlich sind sich die beiden sehr ähnlich und kanalisieren nur ihre Ängste, ihre Konzentration, ihr Talent auf unterschiedliche Art und Weise. Ein hübsch anzuschauendes Gedankenspiel, das die enge Freundschaft dieser beiden Rivalen veranschaulichen möchte. ||

BORG/MCENROE
Dänemark, Schweden, Finnland 2017 | Regie: Janus Metz Pedersen | Mit: Shia LaBeouf, Sverrir Guðnason u. a.
108 Minuten | Kinostart: 19. Oktober
Trailer

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