Gabe Klingers Spielfilmdebüt ist kein Werk großer Gesten. Dem Zuschauer wird von Anfang an suggeriert, dass »Porto« eine der vielen Geschichten ist, die jederzeit passieren. Und deshalb ist er ein großartiger Film über die Magie des Augenblicks.

Lucie Lukas und Anton Yelchin in Porto| © Double Play Films

Für 76 Minuten stehen Jake (Anton Yelchin, leider 2016 jung verstorben) und Mati (Lucie Lucas) hier im Zentrum des Universums. Er hat keine großen Ambitionen, schlägt sich tagsüber mit Gelegenheitsjobs durch und tingelt nachts durch die Clubs. Sie ist frisch geschieden und alleinerziehende Mutter. Als sie sich zufällig in Porto treffen, scheint es mehr zu sein, als ein One-Night-Stand, nämlich der Beginn von etwas Neuem. Der Film erzählt diese Geschichte in einer Ruhe und Direktheit, dass man förmlich spürt, wie für ihre Figuren die Welt stehen bleibt. Da scheint es mehr als stimmig, dass Jim Jarmusch als Produzent beteiligt war. Auch in den Sexszenen schafft es Klinger, wirkliche Intimität zu erzeugen, die nicht platt und billig wirkt. Außerdem lässt Klinger die Story nicht einfach verstreichen, sondern gliedert sie in drei Teile. So sieht man die beiden Blickrichtungen der Protagonisten und letztendlich den eigentlichen Abend. Hierdurch baut sich nicht nur der Film spannend auf, sondern er wird auch gleichzeitig zum mitreißenden Psychopuzzle. »Porto« ist mehr als nur das Treffen von Jake und Mati. Der Film macht die grundsätzliche Stimmung dieser uns allen bekannten Momente spürbar. ||

PORTO
USA, Frankreich, Portugal, Polen 2016 | Regie: Gabe Klinger
Mit: Anton Yelchin, Lucie Lucas, Aude Pépin u.a. | 74 Minuten
Kinostart: 14. September
Trailer

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