Mit »Das letzte Loch ist der Mund« feiert ein Filmprojekt der Münchner Subkultur Premiere im Kunstbau

© Klaus Erich Dietl

»Ich sage: Ich lüge.« Ein Zitat, das so ziemlich am Ende des Films auftaucht. Und so fasst es noch einmal das ganze paradoxe System, die ganze destruktive Kraft der Lüge zusammen. »Das letzte Loch ist der Mund« ist auch ansonsten ein Film, der positiv irritiert.

Im Zentrum des Geschehens steht Jürgen Fisch (Friedrich Boomgaarden), ein mutmaßlicher Serienmörder. Während die Polizei nur mit Gewalt und Hau-Ruck-Einstellung den Fall abschließen will, versucht die Psychologin Dr. Alea Anzu (Stephanie Müller) wirklich hinter die Person des geisteskranken jungen Mannes zu kommen. Und langsam werden Fakten und Behauptungen erst zu Spiegel-, dann zu Zerrbildern.

»Das letzte Loch ist der Mund« ist nun kein Psychothriller oder typischer Serienmörderfilm. Viel eher entwickelt er sich zum Essay über die Lüge, die Sprache und die Justiz. Da ist es nicht immer einfach zu folgen, aber der Film strahlt einen solch sympathischen Do-It-Yourself-Charme aus, dass man gerne am Ball bleibt.

Für dieses Projekt haben sich einige bekannte Vertreter der Münchner Subkultur zusammengetan. Neben Stephanie Müller (Beißpony) und Boomgaarden wirkten auch Patrick Schimanski (48nord), Peter Wacha (Disko B, ChicksOnSpeed Record), Barbara Herold (Labor45) oder Susanne B. Schmitt (Gender Salon) mit. Noch dazu wurde der Film mit keinerlei öffentlicher Förderung realisiert. Das merkt man ihm auch an – was durchaus positiv gemeint ist!

DAS LETZTE LOCH IST DER MUND
Kunstbau am Lenbachhaus | 25. Juli, 19 Uhr | Eintritt frei
Der Film wird im Rahmen der Ausstellung »After the Fact« gezeigt.

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